Nein, dies ist nicht das neue Tatort-Intro. Es dokumentiert einen Besuch beim Augenarzt. Aber große Augen haben wir wohl auch vor sechs Jahren gemacht...
Und vor genau drei Jahren habe ich die Geschichte schon einmal erzählt. Aber sie ist so schön, dass sie sich immer wieder neu erinnern lässt. Was soll ich sagen - diese ersten Zeilen, die mich damals von Claudia erreichten, rühren noch heute ganz viel in mir an ... der Anfang einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte.
Als Claudia mich heute am Frühstückstisch fragte, wem ich als erstes von unserem Kontakt erzählt habe, musste ich scharf nachdenken. Bin aber nicht drauf gekommen. Ich weiß es nicht - denn erst einmal habe ich es niemandem erzählt. Zu frisch, zu unbegreiflich, zu unwahrscheinlich. Es war ein gut gehütetes Geheimnis. Bei Claudia war dies anders. Sie hatte Ratgeber, Beter, Begleiter auf ihrer Seite, die ihre Bedenken, Vorbehalte, aber auch ihre Begeisterung und Faszination mit ihr reflektierten - vor und nach dem ersten Mailkontakt. Und das war gut so - für uns beide.
Und so denke ich weiter nach ... wenn wir große Augen machen ... wer ist dann an unserer Seite? Mit wem teilen wir unsere Momente des Staunens, des Fragens, des Überwältigtseins, der Verunsicherung, des Schreckens, des Glücks?
Ob mein späterer Trauzeuge tatsächlich der Erste war, dem ich von dieser Frau aus Hamburg erzählte - fast müsste man sagen "beichtete", weiß ich nicht mit Sicherheit. Aber sein Wohlwollen, seine Mitfreude haben jedenfalls einen großen Beitrag dazu geleistet, Wege zu ebnen, Unsicherheit zu nehmen, den Versuch zu wagen. Auch dafür bin ich dankbar.